viernes, 25 de octubre de 2013

Nur 20 Wochenstunden, Selbststudium und Lob des Recycelns

Im Durchschnitt belegen die Teilnehmer des Masterstudiengangs Máster Universitario en Interpretación de Conferencias um die 20 Stunden pro Woche: Tag für Tag, montags bis freitags, 30 Wochen lang —und es wird davon ausgegangen, daß sie sich aktiv und täglich am Unterricht beteiligen. Das ergibt eine beträchtliche Belastung für alle Teilnehmer: Für die Dozenten, die den Gradostudiengang selbstverständlich nicht vernachlässigen dürfen, während Sie im Máster lehren —was kurzfristig für Wochenarbeitszeiten weit jenseits der 60-Stundenmarke sorgt; und für die Studierenden, die sich eine Zeitlang werden umstellen müssen, wenn sie die Studienbedingungen erfüllen wollen, nebenbei vielleicht so was wie einen Job, Familie oder ein Haustier haben und ab und zu essen und schlafen wollen.

Im Falle des Kurses, den ich zusammen mit meiner Kollegin Profa. Macarena Pradas erteile, ist es sehr wichtig, daß sich jeder darüber im klaren ist, daß die 20 Stunden allein, so gigantisch diese Stundenzahl auch wirken möge, kaum ausreichen werden, um am Ende übernächster Woche mittelschwere Texte vom Deutschen ins Spanische richtig aus dem Stegreif zu übersetzen und Übungen des bilateralen und konsekutiven Gesprächsdolmetschens halbwegs vernünftig zu meistern. Egal wie viele Stunden erteilt werden, im Unterricht kann man genaugenommen nur exemplarisch vorgehen: Man kann zum Beispiel zeigen, worin eine Stegreifübersetzung besteht und was man als Dolmetscher beachten muß, um einen Text selbst auf deutsch zu lesen und seinen Inhalt quasi gleichzeitig auf spanisch vorzutragen —und dann kann man diese Übung mit Ausgangstexten verschiedener Schwierigkeitsstufen ein paarmal wiederholen. Nur dadurch wird kaum die Geschicklichkeit erlangt werden können, die für eine professionelle traducción a vista nötig ist. Also ist Selbststudium gefragt.

Selbststudium besteht natürlich nicht nur darin, daß man sich selbst eingehend betrachtet und dabei seine Schwächen und Stärken feststellt (wobei das nicht nur als Joke intendiert ist). In unserem Falle besteht Selbststudium vielmehr darin, daß die Studierenden außerhalb der regulären Unterrichtsstunden weiterhin das üben, was Ihnen im Unterricht gezeigt wurde —wenn machbar, am liebsten in der Gruppe: So ist jeder abwechselnd Dolmetscherlehrling und Dolmetschlehrer. Ist man beständig, bringt das bestimmt genauso viel wie die Sitzungen in Anwesenheit eines Dozenten.

Materialien zum Üben gibt es auf linguistics for fun zuhauf, insbesondere für traducción a vista. Dabei handelt es sich sowohl um Übungen, die eigens für den Máster erstellt worden sind (wie z. B. im Post Karnewahl der Parteien), als auch um solche, die ursprünglich für andere Zwecke ausgearbeitet wurden (z. B. für Kurse des Fachübersetzens oder des Konferenzdolmetschens in den Studiengängen Grado und Licenciatura). Ihr gelangt zu diesen gewissermaßen recycelten Inhalten, indem Ihr die entsprechenden Labels in der rechten Sidebar des Blogs anklickt. Im jetzigen Stadium des Kurses sind die Übungsstimmt's unbedingt empfehlenswert. Es handelt sich um lockere einführende populärwissenschaftliche Texte, bei deren Übersetzung aus dem Stegreif sich rasch ein gewisses Erfolgsgefühl einstellen dürfte: Das schafft Vertrauen!

Im großen und ganzen sollt Ihr den Anweisungen folgen, die in diesem Post erörtert werden. Bedenkt dabei aber, daß das Ziel der Übung für die angehenden Fachübersetzer darin besteht, möglichst genaue, am besten druckreife Übersetzungen zu liefern, während Ihr eine weitgehend fehlerfreie aber vor allen Dingen fließende mündliche Übersetzung anstreben sollt.

Ferner gibt es auf linguistics for fun auch Inhalte, bei denen bei allem Lerneifer der Genuß nicht zu kurz kommen dürfte: Wie bei den Hörkaminern, sehr unterhaltsam und sehr geeignet, um das Ohr an die schreckliche deutsche Sprache zu gewöhnen (hier einige didaktische Empfehlungen dazu). Schaut Euch doch einfach mal um!

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